Inneres
So edel die Verpackung, so edel ist
auch das, was sie verbirgt. April Music
hat lange daran gestrickt, einen D/A-
Wandler/Vorverstärker zu bauen, der
würdig ist, die Aufschrift „Eximus“ zu
tragen. Der Aufbau ist sowohl durch-
dacht als auch sauber und individuell.
Getrennte
Quarze für 44,1er-
und
48-kHz-Familien gehören bei einem
Wandler, der die Philosophie vertritt,
vornehmlich mit der tatsächlich im
Musiksignal enthaltenen Abtastrate zu
arbeiten, zum guten Ton. Der Eximus
stellt es dabei jedem frei, die Eingangs-
signale nativ zu verarbeiten oder durch
einen Upsampler zu schicken, um dann
im Nachhinein mit einer gemeinsamen
Clock für alle weiterzuarbeiten. Ich
persönlich fange meine Tests immer
mit nativen Daten an, wenn das mög-
lich ist, da im Hinterkopf ja immer
herumgeistert, dass beim Upsampling
ja eben doch mit interpolierten Daten
gearbeitet wird. Aber schön ist es doch,
dass man zumindest die Möglichkeit
hat, damit zu experimentieren. Die
Voraussetzungen
für
einwandfreien
Betrieb aller Abtastraten hat man dazu
auf jeden Fall geschaffen: Das Ein-
gangsboard arbeitet mit allen Chips,
die heutzutage angesagt sind. Dazu
gehört natürlich der XMOS-Receiver,
der bitperfekte USB-Daten empfängt.
Das geschieht selbstredend asynchron
und mit bis zu 192 kHz Auflösung.
Test: Kopfhörerverstärker/Vorverstärker April Music Eximus DP-1
nen, wie laut man gerade aufgedreht
hat, außerdem erinnert er mich so ein
wenig an die Drehknöpfe der hoch-
wertigen Nagra-Geräte. Das wirkt alles
sehr frühlingshaft, passt aber auch ganz
gut in den momentan vorherrschen-
den, endlich eingetroffenen Sommer.
Obendrein ist den Koreanern ein ferti-
gungstechnisches Meisterstück gelun-
gen, denn man kommt aufgrund der
tollen Haptik nicht drumherum, den
DP-1 vorne, hinten, oben und unten
einmal zu streicheln. Irgendwie passen
auch die „oldschooligen“ Kippschalter
richtig gut zum Rest. Der Eximus ist
hundertprozentig ein Gerät, das auf-
fällt.
Das Blätter-Design-
element taucht an
vielen Stellen auf,
beipielsweise beim
Lautstärkesteller
Auf der Masterplatine wunderschön zu sehen:
Die diskrete analoge Ausgangsstufe und der
hochwertige Kopfhörerverstärker
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Eximus_IO412_S.16-21.indd 18
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Treiber brauchen nur die Besitzer von
Windows-Systemen, unter Mac OS/X
und dem von mir verwendeten Ubun-
tu-Linux 11.11 ging es bis zur maxi-
malen Abtastrate problemlos ohne Zu-
satzsoftware. Die Treiber liegen auf der
Homepage des Herstellers www.april-
music.com zum Download bereit und
sind in ein paar Minuten installiert.
Ein
SRC-Glied
von
Burr-Brown
(4192, wenn Sie‘s genau wissen wollen)
kümmert sich um die Konvertierung
des Digitalsignals und gegebenenfalls
um das Upsampling, danach wird in
einem
1794A-DAC
gleichen
Her-
stellers gewandelt. Der 1794A ist eine
modernisierte Version des 1794 und
bezieht seinen Master-Takt von einer
super-stabilen Clock. Auch wenn man
sich gegen das Hochrechnen des Si-
gnals entscheidet, macht es durchaus
Sinn, es durch den SRC zu schicken,
denn dort bekommt es einen neuen,
stabilen Takt verpasst, wodurch dem
bösen Jitter an die Gurgel gegangen
wird.
Wer noch analoge Zuspieler im Rack
hat, kann die natürlich auch anschlie-
ßen. Die Signale werden direkt an die
analoge Vorstufe gereicht, eine Digita-
lisierung ist unnötig, da kein Prozessor
im Weg ist, der das erfordert.
Die I2S-Schnittstelle verrät mir, dass
April Music gerade an irgendeinem
Zuspieler arbeitet, der dann das Privi-
leg hat, über diese Verbindung Daten
liefern zu dürfen. Ob das ein CD-
Transport
oder vielleicht
sogar ein
Streamer sein wird, kann ich zu diesem
Zeitpunkt leider nur mutmaßen, ich
werde jedoch weiter am Vertrieb gra-
ben, um das herauszubekommen, und
liefere diese Information nach.
Sowohl die analoge Ausgangs-Puffer-
stufe als auch der Headphone-Amp
sind komplett diskret aufgebaut. Das
zeigt mir, wie ernst April Music das
Thema Kopfhörer nimmt, denn wo
viele einfach einen Kopfhörer-IC ein-
bauen, der das Verstärkern des Signals
einsnull
SS
30.07.12 14:55